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Pressemitteilung

01.11.2015

Grausame Löwenjagd: Freiwillige in Afrika dürfen nicht ungewollt Jagd-Industrie unterstützen

Freiwillige_Löwenbaby_Verbot

Das Online-Portal wegweiser-freiwilligenarbeit.com und die Tierschutzorganisation CACH warnen Menschen, die sich im südlichen Afrika als Freiwillige für den Erhalt gefährdeter Tierarten einsetzen wollen, nicht an Löwenzucht-Projekten teilzunehmen. Projekte, die mit der Pflege angeblich verwaister Raubkatzen-Babys werben, sind in Wahrheit Teil der Jagd-Industrie. wegweiser-freiwilligenarbeit.com hat deswegen als erstes Freiwilligen-Portal im deutschsprachigen Raum alle Löwen-Kuschel-Projekte aus seiner Projekt-Datenbank verbannt und wird diese Thematik verstärkt bei der Auswahl seiner Partner-Organisationen beachten.

Die Tierschutzorganisation CACH (Campaign Against Canned Hunting), die sich gegen grausame Jagdpraktiken einsetzt, lobt diesen Schritt. Faye Peeters, CACH-Sprecherin für Deutschland, betont: “Es ist verwerflich, dass Freiwillige, denen nur das Wohl der Löwen am Herzen liegt, zur Ausbeutung der Tiere ausgenutzt werden.“

Frank Seidel, Gründer von wegweiser-freiwilligenarbeit.com, teilt diese Meinung. „Unser Ziel ist es, sinnvolle Freiwilligenarbeit zu fördern. Projekte, bei denen der gute Wille der Freiwilligen zum Vorteil von Geschäftemachern ausgenutzt wird, haben bei uns nichts verloren“, so Seidel. Die Zuchtprojekte mit Löwen, Leoparden oder Geparden sind nach Waisenhausprojekten bereits die zweite Art von Freiwilligenarbeit, die vom Online-Portal ausgeschlossen wird.

Hintergrund-Informationen:

Freiwillige werden mit falschen Versprechungen in die Projekte gelockt

Mit falschen Versprechungen locken vor allem Raubkatzen-Züchter in Südafrika, aber auch in anderen Ländern Afrikas, Volunteers in ihre Parks. Die Aussicht, sich um Löwen- und andere Raubkatzen-Babys kümmern zu dürfen, ist dabei das wichtigste Werbeargument. Die Zucht diene der Durchmischung des Genpools, so das Argument der Parkbesitzer. Später würden die Löwen wieder ausgewildert, um sich in freier Wildbahn zu paaren.
Dies ist aber mitnichten der Fall, kritisiert CACH. Denn Löwen, die von klein auf an Menschen gewöhnt sind, haben in der Wildnis kaum Überlebenschancen und wären für die Bevölkerung gefährlich. Weltweit gibt es keine Auswilderungs-Programme für Löwen. Die Tiere werden gezüchtet, um bei grausamen Gatterjagden getötet zu werden. Diese Form des Jagens, auch unter dem englischen Begriff „canned hunting“ bekannt, erfreut sich im südlichen Afrika immer größerer Beliebtheit. Jäger zahlen dabei rund 12.000 Euro, um den König der Tiere in einem eingezäunten Gelände ohne Fluchtmöglichkeit erlegen zu dürfen.

Hintergrund-Informationen:

Teilnahme-Beiträge nur ein Teil des Business-Modells Löwe

Insgesamt bringt ein Löwe seinem Züchter im Laufe seines fünf- bis sechsjährigen Lebens nach Schätzungen von CACH rund 60.000 Euro Gewinn. Die Teilnahme-Beiträge aus der Freiwilligenarbeit machen dabei weniger als 20 Prozent der Einnahmen aus. Andere Geldquellen neben dem Kopfgeld für die eigentliche Jagd sind beispielsweise Spaziergänge mit halbwüchsigen Löwen („walking with lions„), Selfie-Fotos mit Jungtieren oder der Verkauf der Knochen für die traditionelle Medizin nach Asien.

Viele Alternativen für sinnvolle Naturschutz-Projekte in Südafrika

Zum Glück gibt es auf dem ganzen afrikanischen Kontinent eine große Zahl anderer Natur- und Umweltschutzprojekte, in denen sich Löwen-Fans aktiv für den nachhaltigen Schutz bedrohter Arten einsetzen können. In vielen Nationalparks und privaten Schutzgebieten können Freiwillige den Lebensraum schützen und Raubkatzen in der freien Wildbahn beobachten, statt im Käfig mit ihnen zu knuddeln. Zudem gibt es Tierpflege-Projekte, in denen verletzte oder aus Gefangenschaft befreite Tiere ihr Gnadenbrot bekommen.

 

Über wegweiser-freiwilligenarbeit.com
wegweiser-freiwilligenarbeit.com ist das unabhängige Informations-Portal für flexible und sinnvolle Freiwilligenarbeit im Ausland sowie geregelte Freiwilligendienste, Workcamps und Volunteering. Kernstück des Portals ist eine der umfassendsten Datenbanken internationaler Freiwilligen-Projekte. Viele der Angebote finden sich im deutschsprachigen Raum nur bei wegweiser-freiwilligenarbeit.com.

Gründer von wegweiser-freiwilligenarbeit.com ist Frank Seidel, Freiwilligenarbeits-Experte mit mehr als 20 Jahren Erfahrung. Frank Seidel ist u. a. Autor des Buches „Jobben für Natur und Umwelt“ und war bis 2012 Marketing-Direktor einer der größten weltweiten Freiwilligen-Organisationen.

Für Nachfragen und Interview-Wünsche (auch am Wochenende):
Frank Seidel
presse@wegweiser-freiwilligenarbeit.com
Tel. +49 (0)2841 600 96 70
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Über Campaign Against Canned Hunting (CACH)
CACH ist eine in Südafrika eingetragene gemeinnützige Organisation zur Bekämpfung der Löwenzuchtindustrie in Südafrika.
Großes Thema bei CACH sind insbesondere die für Touristen und Freiwillige sehr attraktiven Streichelfarmen, die es Löwenzüchtern ermöglichen, die Kosten für die Aufzucht der Löwenjungen zu externalisieren.

Die Reisebranche ist in einer einzigartigen Position, um das Verhalten von Touristen zu beeinflussen. Sie kann dabei helfen, die Euros der Touristen zu einem Druckmittel zu machen, indem sie ethische Projekte fördert. Nur so kann der Euronachschub abgeschnitten und die Branche ausgegrenzt werden.

CACH wurde 2015 für die World Responsible Tourism Awards nominiert.

Für Nachfragen und Interview-Wünsche
Faye Peeters
cachgermany@cannedlion.org
Website: www.cannedlion.org/germany

1 Kommentar

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  1. 26.11.2015
    "Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren. Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie anziehen. Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie ausbeuten." Die Tiere brauchen Ihre Hilfe! Antwort

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